Episode 10
Internet

Ab ins Netz

Als Unternehmer muss ich mich auch mit Kram auseinandersetzen, den ich echt ätzend finde. Webseiten zum Beispiel. Jedes Unternehmen hat eine. Und klar, ich brauch auch eine. Zuerst hab ich gedacht, ich mach sie mir selbst. Schön günstig, Baukastensystem. Aber da kam ich schnell an meine Grenzen, und jetzt fühle ich mich wie ein Depp. Soll ja so kinderleicht sein …

Na, jetzt sitze ich hier in einem Café und warte auf Herrn Flott. Er macht Webdesign und wurde mich von Frau Kracher und Herrn Zack empfohlen.

Da ist er schon, und bevor er etwas sagen kann, überfalle ich ihn: „Alle sagen, man kann sich eine Webseite selbst im Baukastensystem machen. Warum sollte ich Sie beauftragen?“

Herr Flott lächelt ein wenig. „Eine Webseite muss schnell sein. Das ist fast die wichtigste Eigenschaft. Baukastensysteme müssen aber ganz viele Varianten berücksichtigen, und darum sind sie klobiger und langsamer. Wir programmieren Ihre Seite sauber und individuell, genau auf Ihre Bedürfnisse angepasst. Dadurch wird sie schnell und stromlinienförmig.“

Stromlinienförmig klang schon mal gut. Das verstand ich wenigstens. „Es gibt so viele Begriffe, die ich alle nicht verstehe.“ Ich zucke mit den Schultern. „Und dadurch kann ich gar nicht beurteilen, was mir da eigentlich angeboten wird.“

Herr Flott nickt. „Ich erkläre Ihnen die wichtigsten Wörter gern. Eine Webseite muss responsive sein. Das heißt, sie passt sich automatisch an die Größe des Bildschirms an. Egal, ob es ein Riesenmonitor oder ein Handy ist. Wenn Ihre Webseite nicht responsive ist, zeigt google sie noch nicht mal mehr an.“

Ich schreibe es mir brav auf, sonst habe ich es in einer Sekunde wieder vergessen.

„Dann brauchen Sie SEO-optimierte Texte. SEO steht für Search Engine Optimization. Google ist so eine Search Engine, also eine Suchmaschine. Und diese Maschine durchsucht die Texte auf Ihrer Webseite nach Stichwörtern.“

Ich horche auf. „Na, dann schreibe ich halt zweitausendmal „glutenfreie Brötchen“ auf meine Seite, z.B. in weißer Schrift auf weißem Grund, und schon werde ich immer gefunden.“

Er seufzt und fährt sich durch die kurzen Haaren. „So einfach ist das leider nicht. Tatsächlich weiß niemand, wie die Algorithmen, also die Berechnungen im Hintergrund, bei Google exakt laufen. Aber vieles ist bekannt. So braucht man 400 bis 500 Wörter pro Unterseite, Fotos mit möglichst ausdrucksvollen Beschreibungen, und ein einfach zu navigierendes Design.“

„Navigieren kenn ich bis jetzt nur von Schiffen.“

„Ist auf einer Webseite ja nicht anders – Sie folgen einer möglichst kurzen Route, um zum Ziel zu gelangen. Die Abbruchrate wird von google auch bewertet. D.h., sie prüfen, wie lange die Leute auf Ihrer Seite bleiben, bevor sie wieder wegklicken. Das hängt vom Inhalt und der einfachen Naviation ab.“

Ich seufze. „Klingt alles ganz schön kompliziert.“

„Wichtig ist auch noch, dass sie eine Webseite nehmen, die auf einem CMS-System basiert. Das steht für Content Management System und heißt einfach, dass Sie kleine Änderungen (z.B. besondere Angebote oder Öffnungszeiten) selbst ändern können, ohne jedesmal einen Programmierer beauftragen zu müssen.“

„Ist das denn einfach?“

„Ja. Wir schulen Sie und erstellen auch ein Handbuch, in dem Sie nachschauen können.“

„Und wie läuft das Ganze so ab, wenn wir zusammenarbeiten?“

„Im Erstgespräch lernen wir Ihr Unternehmen bzw. Ihre Ziele kennen und besprechen Inhalte, Ihre Designvorschläge und eventuelle Fotos.“

„Designvorschläge?“ Ich seufze. „Das ist echt nicht so mein Thema. Meine Ex-Freundin hat immer gesagt, ich hätte keinen Geschmack.“

Nun grinst er. „Kein Problem. Bringen Sie einfach ein paar Beispiele von Webseiten mit, die Sie beeindruckt haben. Schauen Sie sich die Seiten der Konkurrenz an und sagen Sie mir, was Ihnen daran gut gefällt.“

„Das bekomme ich hin.“

„Gut. Zwei Wochen später zeigen wir Ihnen einen ersten Design-Entwurf mit einer Startseite und einer Ebene darunter. Das sind nur Bilder (also noch nichts programmiert), damit es günstig bleibt, wenn es Ihnen nicht gefällt. So haben wir für beide Seiten Sicherheit. Wenn Sie einverstanden sind, unterschreiben Sie das Angebot, das auch einen Zeitstrahl enthält.“

„Geht die Umsetzung dann ganz schnell?“

Herr Flott lacht. „Unserer Erfahrung nach hapert es meistens nicht an der Programmierung, sondern an den Inhalten. Denn wir brauchen natürlich schon Ihren Input, bevor wir irgendetwas schreiben können. Haben Sie denn ein Marketingkonzept?“

Ich denke an Frau Kracher. „Ja.“

„Sehr gut. Wir helfen Ihnen auch, wenn Sie ein Photoshooting machen müssen, zum Beispiel von Ihnen und Ihren Mitarbeitern.“

„Auch von den Brötchen?“

„Für reine Produktfotografie gibt es spezialisierte Fotografen, da können wir gern einige Kontakte nennen. Und zusätzlich bieten wir auch andere Leistungen an, damit alles aus einem Guß ist: Wenn Sie z.B. eine Speisekarte für Ihr Café benötigen, einen Kundenstopper vor der Tür, oder einen Flyer, können wir das alles für Sie entwerfen und in Auftrag geben.“

Ich grübel ein wenig. Natürlich kostet so eine Agentur mehr Geld, als wenn ich es selbst mache. Aber alleine kann ich es nicht, jedenfalls nicht richtig gut. Kann ja auch nicht jeder glutenfreie Brötchen backen, die total fluffig sind. Der Gedanke, dass ich manche Sachen einfach delegieren kann, die mich sonst nachts wach halten, ist auch ziemlich verlockend. Und wenn die Webseite klasse ist, spiele ich die Kosten auch rasch wieder rein, weil ich neue Kunden bekommen. Ich schaue hoch. „Okay. Dann legen wir mal los.“

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